Heute ist Heilig Abend. Ein Tag, verbunden mit unheimlich vielen Erinnerungen, vor allem an die eigene Kindheit.
Ein Heilig Abend davon wird mir in ganz besonderer Erinnerung bleiben:
Ich war 6 Jahre alt, so wie meine Zwillinge Ben und Eli heute. Ich ging mit meinen Eltern und meiner Schwester zur Kindermette meines Heimatdorfes. Ich saß vorne bei den anderen Kindern. Meine kleine Schwester war mit unseren Eltern etwas weiter hinten.
Es war sehr feierlich. Jedes Kind erhielt eine kleine Kerze, die angezündet wurde. Irgendwann bat der Pfarrer, dem schönen Glockengeläute zu lauschen. Ich schloss die Augen und neigte meinen Bommelmützenkopf leicht nach hinten. Wenige Momente später schaute ich wieder nach vorne und sah unseren kleinen, etwas dicklichen Pfarrer wie von einer Tarantel gestochen auf mich zu rennen!! Schon stand er vor mir und haute mich voll auf den Kopf!
Und rettete mich damit. Denn mit seiner flachen Hand löschte er meine in Flammen stehende Mütze, welche sich an der Kerze des hinter mir sitzenden Kindes entzündet haben muss.
Die Leute schrien! Der Pfarrer ging zurück ans Mikrofon. Er wickelte ein Taschentuch um seine verbrannte Hand (die brennend heißen und zerschmolzenen Kunstfasern hatten sich in seine Haut gebrannt) und zelebrierte den Gottesdienst weiter, als wäre nichts gewesen.
Diese Geschichte habe ich eben meinen Kindern erzählt. Sie wollen sie jedes Jahr hören. Mama in Flammen.
Ich wünsche Ihnen allen nun entspannte und fröhliche Weihnachten. Passen Sie gut auf eventuelle Kerzen auf. Und wenn ein Pfarrer zielstrebig durch die Kirche rennt, hat das meistens einen Grund ;-)
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